1500 Grad Spurensuche im Weltkulturerbe Völliger Hütte

 

"Die Hütte – sie ist untrennbar mit dem Saarland verbunden. 

 

Auch für Ursula Bauer, 1951 geboren, gehörte die Hütte (wie die Grube, Fördertürme) zu ihrer Heimat, zu den Existenzen der Menschen. Sie schreibt in einem Katalog "Noch deutlich sind Erinnerungen aus meiner Kindheit ,an rauchende Schlote, rußgeschwärzte Gebäude und feuerspeiende Kolosse aus Stahl und Eisen (bedrohlich und beängstigend...").

 

Die technisierte Welt als menschenfeindlicher Existenzraum – ein Thema der Neuen Sachlichkeit. Was meinen nun diese Bilder von Ursula Bauer? – "Ich male Heimat.", sagt sie . 

Ursula Bauer transportiert in ihren Bildern, die Gewaltigkeit dieses Monuments Hütte. Mit ihren großen Anlagen, Schluchten, Gerüsten, Rohren, dem hart kontrastierenden Hell und Dunkel.

            

   ....         Hinter den Bildern steht das Bewusstsein um die Polarität, die ein jedes Leben auch bestimmt. Die Hütte ist – wie das Leben – Polarität. Sie ist gut und böse, sie nützt und schadet, sie gibt Leben, leider bringt sie bisweilen auch den Tod. Sie ist Segen und Zerstörung. Das eine existiert nicht ohne das andere. Die starken Kontraste der Bilder (Licht und Schatten) sprechen davon......

Ihre Bilder sind in dem Sinn Ikonen des menschlichen Missbrauchs. Die Industrialisierung bedeutet auch Instrumentalisierung des Menschen. Wobei der Mensch in den meisten ihrer Bilder gleichsam abgespalten ist. Wir sehen menschenlose Bilder. Wenngleich wir auf manchem Gerüst einen Menschen zu erwarten scheinen. .....

            Ihre Spuren-Suche – sie ist Liebe zum Detail, in dem eigentlich alles enthalten ist. Das Phänomen des Makrokosmos im Mikrokosmos. – Ursula Bauer macht sich auf den Weg und hält ihren Blick auf Details der Hütte in Fotografien und Skizzen fest. Sie fixiert Ausschnitte dieser Wirklichkeit, die sie in ihre Malerei und ihre Radierungen verwandelt. Was sie bewegt, ist scheinbar Nebensächliches, Unscheinbares und das, was die Natur, die Zeit, die Witterung aus der Hütte gemacht hat. Es hat auch etwas Versöhnliches, denn die Natur legt sich wie zum Trost, 'heilend' über das Monument Hütte. Wobei sich die Natur als die stärkere erweist... Womit auch die Fragwürdigkeit einer vermeintlichen Übermacht der Industrie, der Technik zutage kommt. Gestern zitierte Frau Bauer nicht zufällig ein Gedicht von Theodor Fontane "Die Brücke am Tay", es endet mit den Worten: "Wie Splitter brach das Gebälk entzwei. Tand, Tand, ist das Gebilde von Menschenhand."*)

 

*) Monika Bugs Kunsthistorikerin